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No-Code-Plattform – Erstellen von Anwendungen ohne Programmierung

Kategorie: Blog, IT-Lösungen

Wenn man die größten Herausforderungen beim Erstellen von Anwendungen zur Unterstützung und Automatisierung von Geschäftsprozessen aufzählen sollte, müsste man sicherlich Probleme im Zusammenhang mit dem Verständnis der Kundenbedürfnisse und -anforderungen, hohe Kosten und begrenzte Verfügbarkeit von IT-Spezialisten sowie sich ändernde Geschäftsbedingungen nennen.

Eine der Lösungen kann daher das Erstellen von No-Code/Low-Code-Plattformen sein, die eine Art Brücke zwischen der „IT-Welt“ und der „Geschäftswelt“ darstellen und es Menschen ohne IT-Fachwissen ermöglichen, Geschäftsanwendungen zu erstellen und zu gestalten.

Herausforderungen der digitalen Transformation

Die digitale Transformation, die seit etwa einem Dutzend Jahren im Gange ist, stellt sowohl für die Ersteller als auch für die Abnehmer von Anwendungen eine große Herausforderung dar. Immer häufiger werden universelle Plattformen eingesetzt, die sich flexibel an sich ändernde Geschäftsbedingungen anpassen lassen. Low-Code- und No-Code-Tools werden wiederum eingesetzt, um das Verfahren der Erstellung der Endanwendungen zu vereinfachen.

Was sind sie und warum bringt ihr Einsatz messbare Ergebnisse?

Nehmen wir ein Beispiel und stellen uns Designs eines beliebten großen Möbelhauses vor.

Um eine Wohnung einzurichten, sind keine Schreinerkenntnisse erforderlich. Sie sollen nur in der Lage sein, mit grundlegendem Werkzeug wie einem Hammer, einem Schraubenzieher oder einem Schraubendreher umzugehen. Vom Hersteller bekommen wir einen Satz von Komponenten, die wir frei zusammenstellen und fertige Möbelsets aufbauen können. Was wir schaffen, ist nicht durch unsere Fähigkeiten begrenzt, sondern nur durch unsere Vorstellungskraft.

Low-Code- und No-Code-Plattformen

Das Gleiche gilt für die Erstellung von Anwendungen mit Low-Code- und No-Code-Tools. Vom Hersteller der Plattform erhalten wir eine Reihe konfigurierbarer Bausteine zur Verfügung, die wir mit Hilfe grundlegender Computerkenntnisse miteinander zusammenstellen und auf diese Weise fertige Anwendungen zur Verwaltung unseres Unternehmens erstellen. Durch Ziehen einzelner Elemente mit der Maus können wir ein Formular zur Dateneingabe erstellen und durch Auswahl entsprechender Daten mit Hilfe eines benutzerfreundlichen Assistenten einen Bericht konfigurieren, der die für uns wichtigsten Daten anzeigt. Letztendlich mit dem Wissen, wie unser Unternehmen funktioniert und wie seine Geschäftsprozesse aussehen, können wir sie im System mit der bekannten Geschäftsprozessnotation BPMN gestalten.

Wichtig ist, dass die Anwendungen, die für Geschäftsprozesse in unserem Unternehmen zuständig sind, von Personen erstellt werden können, die über keine fortgeschrittenen technischen Kenntnisse verfügen, aber gründliche Geschäftskenntnisse besitzen. Auf diese Weise erstellte Software wird unsere Anforderungen besser erfüllen. Wenn dies jedoch nicht der Fall wäre, dann würden die Kosten für die Änderung und Anpassung der Software in den folgenden Iterationen viel geringer sein, als wenn jedes Mal IT-Spezialisten beschäftigt werden müssten.

Zusammenfassend können wir dank Low-Code/No-Code-Plattformen Anwendungen nicht nur einfach entwickeln und erstellen, sondern sie auch an sich ändernde Anforderungen anpassen.

Grundlagen zur Erstellung von Anwendungen

Niklaus Wirth, ein Schweizer Elektronikingenieur und Informatiker, der die moderne Informatik maßgeblich beeinflusst hat, ist der Autor des Buches „Algorithmen und Datenstrukturen“, das jeder Student, der sein Informatikstudium beginnt, kennt. Nehmen wir uns einen Moment Zeit, um über die Bedeutung des Titels des Buches nachzudenken, das in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts geschrieben wurde. Der Titel erhält die These, dass wir mit geeigneten Datensätzen, die wir verwalten können, d.h. filtern, sortieren, aggregieren, zusammenführen usw. (Datenstrukturen), und entsprechenden Tools und Ideen für die Verarbeitung dieser Daten (Algorithmen), letztendlich Anwendungen (Programme) erstellen können.

Wie bezieht sich diese „Wirth-Gleichung“ auf Low-Code/No-Code-Plattformen?

Die Idee, eine Anwendung damit zu erstellen, wie bereits erwähnt, ist natürlich ähnlich. Was uns zur Verfügung steht, sind Strukturen, die Daten speichern, und Algorithmen oder Tools, die es ermöglichen, Geschäftsprozesse zu gestalten. Daher sollte die Erstellung von Anwendungen mit ihnen wie eine Softwareentwicklung mit höherer Programmiersprache behandelt werden. Und die „Sprache“ ist in diesem Fall das Zusammenstellen geeigneter Bausteine, die von der Low-Code-Plattform angeboten werden.

Dabei müssen wir uns an die Grundprinzipien erinnern, damit die Anwendungen sowohl im Gebrauch als auch in der Wartung optimal funktionieren. Auch wenn wir Anwendungen ohne Programmiercode erstellen, sollten wir das DRY-Prinzip (Don’t Repeat Yourself) anwenden. Die Identifizierung von sich wiederholenden Fragmenten, ihre Aufteilung in separate Module und ihre Verwendung durch Verweis auf sie, sparen nicht nur Zeit, sondern lassen uns auch viele Fehler vermeiden und die Ordnung und Lesbarkeit der Lösung erhalten.

Das zweite Element, um das sich der Ersteller von Anwendungen kümmern muss, ist deren Sicherheit. Er sollte wissen, wer welche Daten sehen, ändern, hinzufügen oder löschen kann. Eine No-Code-Plattform kann Tools zum Erstellen der Berechtigungsstruktur zur Verfügung stellen, aber nur der Ersteller der Anwendung ist für deren Korrektheit, Konsistenz und Einhaltung der Anforderungen verantwortlich.

NAVIGATOR als No-Code-Plattform

Stellen wir uns ein Unternehmen vor, das etwa ein Dutzend Mitarbeiter beschäftigt. Sicherlich ist es schwierig, es „manuell“ zu verwalten, aber die Schaffung umfangreicher Abteilungen ist finanziell nicht rentabel.

Die NAVIGATOR-Plattform, die das Erstellen von Anwendungen in No-Code/Low-Code-Technologien ermöglicht, kommt in solchen Fällen zu Hilfe.
Beginnen wir mit dem einfachsten Verfahren – dem Einreichen eines Urlaubsantrags. Hier können Sie eine vorgefertigte Anwendung nutzen. Wenn Sie diese mit eigenen Annahmeregeln erweitern oder das Urlaubsantragsformular an Ihre Bedürfnisse anpassen möchten, können Sie dies mit einfachen Low-Code-Tools selbst tun.

Mit der NAVIGATOR-Plattform können wir auch ein komplettes System zur Personalbeschaffung aufbauen.

Zu Beginn erstellen wir ein elektronisches Formular für Bewerber und stellen es auf unsere Website. Das Formular kann durch einfache logische Bedingungen an unsere Anforderungen angepasst werden, z.B. für Führungspositionen und dann können wir mehr Daten über den bestimmten Bewerber sammeln als für die regulären Positionen. Wir können es auch problemlos an unsere visuelle Identität anpassen, indem wir ein entsprechendes Farbkonzept verwenden oder unser Firmenlogo darauf platzieren.

Mit der Möglichkeit, das Verfahren zu gestalten, können wir ein Schema der Personalbeschaffung vom Senden eines Lebenslaufs durch den Bewerber, über seine Bewertung, das Vorstellungsgespräch, bis hin zur Einstellung oder Rückmeldung im Falle der Ablehnung seiner Bewerbung erstellen. Um unsere Arbeit zu erleichtern, können wir unterstützende Maßnahmen nutzen – automatische E-Mail-Benachrichtigungen, Erinnerungen an Deadlines oder die Integration mit Portalen wie LinkedIn.

Dies ist nur ein ganz kleiner Teil dessen, was die NAVIGATOR-Plattform leisten kann. Dank der Plattform, mit No-Code- und Low-Code-Tools können wir auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene Anwendungen flexibel erstellen. Ähnlich wie bei den genannten Möbelsystemen – nur unsere Vorstellungskraft kann uns Grenzen setzen!

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Absolvent der Fakultät für Informatik an der AGH-Hochschule für Wissenschaft und Technik in Krakau, verfügt über mehr als 12 Jahre Erfahrung als Back-End-Developer und Scrum Master. In Archman ist er seit 2018 Leiter der Produktionsabteilung, des Teams, das ein System zur Erstellung von No-Code/Low-Code-Anwendungen entwickelt. Er gibt sein Wissen und seine Erfahrung als Hochschullehrer an der Universität für Wirtschaftswissenschaften und Informatik in Krakau und als Ausbilder an der WSEI-Programmierhochschule weiter. Er ist ein Anhänger des Vorgehensmodells in der Softwareentwicklung, vermittelt den Menschen agiles Denken.

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